#104 »Operative Bildlichkeit.«
Shownotes
Dr. Roland Meyer. Kunst- und Medienwissenschaftler, Berlin/Bochum.
Zitate aus dem Podcast:
»Das Fotografische lebt weiter in Verfahren, die mit der Einschreibung einer Lichtspur auf einer lichtempfindlichen Schicht kaum noch etwas zu tun haben.«
»Wir verbinden heute mit dem Fotografischen bestimmte Ansprüche an das Verhältnis von Bild und Wirklichkeit, aber ebenso spezifische visuelle Anmutungen und Qualitäten, die sich auch simulieren lassen.«
»Bildaufzeichnung und Bildoptimierung, Produktion und Postproduktion werden immer ununterscheidbarer.«
»KI-Modelle wie DALL-E erzeugen riesige Möglichkeitsräume von Bildern, die sich durch sprachliche Kommandos erschließen lassen.«
»Was für eine Vorstellung von ›Bild‹ haben wir eigentlich, wenn ›Bild‹ zur reinen, vollständig berechenbaren Information geworden ist?«
»In virtuellen Bildarchivräumen spielt die Unterscheidung Kunst und Nichtkunst keine zentrale Rolle mehr.«
»Alle Bilder, die wir täglich online teilen, sind eben auch Bilder, die automatisiert auswertbar sind, zum Beispiel zu Zwecken der Überwachung.«
»Die Archivierung und Verdatung von fotografischen Bildern, die im 19. Jahrhundert aufwändige Bürokratien erforderte, ist heute Teil alltäglicher Bildpraxis.«
Roland Meyer studierte Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, wo er 2017 mit der Arbeit »Operative Porträts. Eine Bildgeschichte der Identifizierbarkeit« promoviert wurde. Von 2007 bis 2014 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin, an der Professur für Kunst- und Kulturgeschichte im Studiengang Architektur. 2016/17 wirkte er als kuratorisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ausstellungsprojekt »Das Gesicht. Eine Spurensuche des Deutschen Hygiene-Museums Dresden« mit. Im Wintersemester 2017/18 vertrat er die Leitung der Abteilung »Das Technische Bild« am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin. Von April 2018 bis August 2022 war er akademischer Mitarbeiter für Kunstgeschichte an der BTU Cottbus-Senftenberg. Seit September 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB »Virtuelle Lebenswelten« der Ruhr-Universität Bochum.
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Ausgewählte Publikationen:
Operative Porträts. Eine Bildgeschichte der Identifizierbarkeit von Lavater bis Facebook Konstanz University Press 2019 ISBN 978-3-8353-9113-0 https://www.k-up.de/9783835391130-operative-portraets.html
Gesichtserkennung (Digitale Bildkulturen) Berlin: Wagenbach 2021 ISBN 978-3-8031-3705-0 https://www.wagenbach.de/buecher/titel/1280-gesichtserkennung.html
Episoden-Cover-Gestaltung: Andy Scholz Episoden-Cover-Foto: © KOPF & KRAGEN Fotografie https://www.kopfundkragen.eu
Idee, Konzeption, Produktion, Redaktion, Moderation, Schnitt, Ton, Musik, Gestaltung: Andy Scholz
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Der Podcast ist eine Produktion von STUDIO ANDY SCHOLZ 2022.
Andy Scholz (Jg. 1971, Varel) studierte Philosophie und Medienwissenschaften in Düsseldorf, Kunst und Design in Braunschweig und Fotografie/Fototheorie in Essen. Seit 2005 ist er freier Künstler, Autor sowie künstlerischer Leiter und Kurator vom FESTIVAL FOTOGRAFISCHER BILDER, das er gemeinsam mit Martin Rosner 2016 in Regensburg gründete. Seit 2012 unterrichtet er an verschiedenen Instituten, u.a. Universität Regensburg, Fachhochschule Würzburg, North Dakota State University in Fargo (USA), Philipps-Universität Marburg, Ruhr Universität Bochum, seit 2022 auch an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Im ersten Lockdown, im Juni 2020, begann er mit dem Podcast. Er lebt und arbeitet in Essen.
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